Immer mehr Jugendliche kämpfen mit Überforderung
Ein ernstes Warnsignal auch in Niederösterreich
Sie sollten voller Energie in ihre Zukunft starten, doch viele Jugendliche fühlen sich schon jetzt ausgebrannt. Noch bevor sie ins Berufsleben eintreten, kämpfen sie mit Antriebslosigkeit, Schlafstörungen und innerer Leere. Was früher als typische Erscheinung bei überlasteten Erwachsenen galt, betrifft heute zunehmend junge Menschen – auch hier in Niederösterreich Süd.
Wenn Schule und Alltag zur Belastung werden
Der Leistungsdruck in Schulen, ständige Erreichbarkeit über soziale Medien und der gesellschaftliche Zwang, „funktionieren“ zu müssen, lassen viele Jugendliche kaum zur Ruhe kommen. Hinzu kommen Zukunftsängste, familiäre Erwartungen und der ständige Vergleich mit anderen.
„Wir erleben immer mehr Jugendliche, die sich ausgebrannt fühlen, obwohl sie noch gar nicht im Berufsleben stehen“, erklärt Vereinsleiter Bachmann von Lebenswege Niederösterreich Süd. „Bei unseren Informationsveranstaltungen kommt dieses Thema immer häufiger zur Sprache. Eltern und Lehrer sind zunehmend besorgt, weil sie sehen, dass junge Menschen an ihre Grenzen stoßen.“
Die ständige Überforderung hinterlässt Spuren
Viele Jugendliche haben das Gefühl, ständig „unter Strom“ zu stehen. Freizeit wird zur Pflicht, Erholung zur Ausnahme. Studien zeigen, dass sich junge Menschen heute häufiger erschöpft, müde und emotional leer fühlen als noch vor zehn Jahren. Diese Entwicklung macht auch vor den Schulen und Ausbildungseinrichtungen in der Region nicht Halt.
„Das Fatale ist“, so Bachmann weiter, „dass viele gar nicht merken, wie sehr sie sich verausgaben. Der Wunsch, alles richtig zu machen, führt oft dazu, dass sie die eigenen Bedürfnisse gar nicht mehr wahrnehmen.“
Lebenswege Niederösterreich Süd bietet Unterstützung
Der Verein Lebenswege Niederösterreich Süd setzt genau hier an. In Gesprächen, Workshops und Jugendprojekten werden Wege aufgezeigt, um Stress abzubauen, das Selbstwertgefühl zu stärken und innere Ruhe zu finden. Ziel ist es, jungen Menschen zu vermitteln, dass es in Ordnung ist, auch einmal Schwäche zu zeigen und Hilfe anzunehmen.
„Wir möchten Jugendlichen Mut machen, auf sich selbst zu hören und sich Zeit für das eigene Wohlbefinden zu nehmen“, sagt Bachmann. „Niemand muss perfekt sein – und niemand sollte schon in jungen Jahren ausgebrannt durchs Leben gehen.“
Ein Appell an die Gesellschaft
Die zunehmende Erschöpfung unter Jugendlichen ist ein gesellschaftliches Warnsignal. Es braucht mehr Bewusstsein, offene Gespräche und Strukturen, die junge Menschen entlasten – in Schulen, Familien und im öffentlichen Leben.
Denn unsere Jugend ist die Zukunft – und sie verdient es, stark, gesund und voller Hoffnung ins Leben zu starten.
Textinhalt: Thomas Bachmann, Organisationsleiter von Lebenswege Nö Süd
Verfasser: Thomas Roiss von Lebenswege Nö Süd