
Bipolare Störung
Die bipolare Störung, auch als manisch-depressive Erkrankung bekannt, ist eine psychiatrische Erkrankung, die durch starke Stimmungsschwankungen gekennzeichnet ist. Diese Schwankungen reichen von extremen Hochphasen, den sogenannten Manien, bis zu tiefen Tiefs, die als Depressionen bezeichnet werden. Diese extremen Schwankungen können das tägliche Leben der Betroffenen erheblich beeinträchtigen und sowohl ihre Beziehungen als auch ihre berufliche Leistungsfähigkeit gefährden.
Symptome und Phasen
In der manischen Phase erleben die Betroffenen oft ein gesteigertes Selbstwertgefühl, einen erhöhten Energielevel und einen verringerten Schlafbedarf. Sie können impulsiv handeln, was zu riskanten Entscheidungen führt, wie etwa überschüssigen Geldausgaben oder unüberlegten sexuellen Abenteuern. In dieser Phase sind sie oft sehr gesellig und fühlen sich überaus kreativ.


Im Gegensatz dazu sind die Symptome während einer depressiven Episode durch anhaltende Traurigkeit, Antriebslosigkeit und ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit gekennzeichnet. Die Betroffenen ziehen sich häufig von sozialen Aktivitäten zurück, verlieren das Interesse an Dingen, die ihnen früher Freude bereitet haben, und kämpfen möglicherweise mit Suizidgedanken.

Ursachen und Risikofaktoren
Die genauen Ursachen der bipolaren Störung sind noch nicht vollständig geklärt. Es wird jedoch angenommen, dass genetische Faktoren, biochemische Ungleichgewichte im Gehirn sowie Umweltfaktoren eine Rolle spielen können. Häufig haben Menschen mit bipolarer Störung Verwandte, die ebenfalls an dieser Erkrankung leiden, was auf eine mögliche erbliche Komponente hingewiesen wird.
Stressige Lebensereignisse, traumatische Erlebnisse oder große Veränderungen im Leben – wie der Verlust eines geliebten Menschen oder ein Umzug – können das Risiko erhöhen, an einer bipolaren Störung zu erkranken oder einen Rückfall zu erleiden.
Behandlungsmöglichkeiten
Die Behandlung der bipolaren Störung ist vielseitig und sollte individuell angepasst werden. Zu den gängigen Methoden gehören Psychotherapie, medikamentöse Therapien und Lifestyle-Änderungen. Stimmungsstabilisatoren und manchmal auch Antidepressiva oder Antipsychotika kommen zum Einsatz, um die Symptome zu kontrollieren.
Psychotherapie, insbesondere kognitive Verhaltenstherapie, kann den Betroffenen helfen, ihre Gedankenmuster zu erkennen und gesunde Bewältigungsmechanismen zu entwickeln. Unterstützung durch Familie und Freunde spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle in der Genesung und im Management der Erkrankung.

Fazit
Die bipolare Störung ist eine schwerwiegende, aber behandelbare Erkrankung. Ein frühes Erkennen der Symptome und der Zugang zu professioneller Hilfe sind entscheidend für eine effektive Behandlung. Durch ein besseres Verständnis und eine angemessene Unterstützung können Menschen mit bipolarer Störung ein erfülltes Leben führen, trotz der Herausforderungen, die diese Erkrankung mit sich bringt. Aufklärung und Akzeptanz sind wesentliche Schritte, um Stigmatisierungen abzubauen und betroffenen Personen zu helfen, die notwendige Hilfe zu erhalten.
